Usuario:Virum Mundi/Taller/Patrimonio/Capilla de San Roque (Bingen)

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Capilla de San Roque (Bingen)
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Die St.-Rochus-Kapelle ist eine Ende des 19. Jahrhunderts erbaute Wallfahrtskirche, die südöstlich von Bingen am Rhein auf dem Rochusberg steht. Sie ist seit 2002 Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal.

Geschichte[editar]

Ein erster Kapellenbau wurde zur Zeit der Kreuzzüge durch heimkehrende Kreuzfahrer errichtet. Im Jahr 1417 vereinigte der Mainzer Erzbischof Johann II. von Nassau die mit der Bethlehemskapelle verbundenen Stiftungen mit der St. Martin (Bingen), die durch einen großen Brand völlig verarmt war. Die Kapelle verfiel anschließend und geriet in Vergessenheit.

Die erste Rochuskapelle wurde nach dem Pestjahr 1666 erbaut.

1795 wurde sie während der französischen Besetzung des Rheintals durch Beschuss von deutschen und österreichischen Truppen zerstört und durch die sie besetzenden Franzosen ausgebeutet. Der zweite Bau entstand 1814 nach einer vorausgegangenen Typhusepidemie, die von zurückkehrenden Soldaten ausgelöst worden war. Die Rochusbruderschaft kaufte für diesen Bau die gesamte Inneneinrichtung des aufgehobenen Klosters Eibingen.[1]​ In jenem Jahr wurden außerdem in der Kapelle die von Bischof Joseph Ludwig Colmar ebenfalls aus dem Kloster Eibingen zurückgeholten Reliquien des hl. Rupert von Bingen und seiner Mutter, der hl. Berta von Bingen, in die Kapelle übertragen, wo sie bis heute ruhen.[2]

Das Rochusfest jenes Jahres wurde durch Goethe ausführlich beschrieben. Anfang 1816 gab Goethe bei Louise Seidler ein Altarbild des „heiligen Rochus“ in Auftrag, das nach dem Entwurf von Johann Heinrich Meyer angefertigt werden sollte, und das er der Rochuskapelle in Bingen stiftete, die er in „Am Rhein, Main und Neckar“ 1814 lebendig geschildert hatte.[3]​ Goethe schrieb dazu:

1889 schlug ein Blitz in den Dachreiter ein, und die Kapelle brannte bis auf das Mauerwerk ab.[4]

Der heutige Bau entstand nach Plänen des Freiburger Dombaumeisters Max Meckel von 1893 bis 1895 in neugotischem Stil und wurde unter Beteiligung der Steinmetzfirma Zeidler & Wimmel (Berlin) errichtet. Noch heute wird hier an den beiden letzten Augustwochenenden die achttägige „Rochusoktav“ gefeiert, begleitet von dem schon zitierten Fest.

Zur Ausstattung der Rochuskapelle gehören Stücke des 15. bis 19. Jahrhunderts. Die barocke Rochusstatue über dem Hochaltar ist das einzige Teil, das aus dem abgebrannten Bauwerk gerettet worden ist. Die Glasfenster schuf Alexander Linnemann.

Glocken[editar]

Für die St.-Martins-Kirche in Bingen sowie die St.-Rochus-Kapelle lieferte die Glockengießerei Otto aus Hemelingen/Bremen im Jahr 1895 insgesamt zehn Bronzeglocken, sechs für St. Martin, vier für die Rochus-Kapelle. Alle Glocken fielen den Glockenbeschlagnahmungen der beiden Weltkriege zum Opfer.[5][6]​ 1958 bestellte man dann sechs neue Glocken, den Auftrag bekam der Glockengießer Friedrich Wilhelm Schilling aus Heidelberg, der auch die neuen Glocken der Basilika St. Martin in Bingen gegossen hat. Die große Glocke war von 1994 bis 2004 aufgrund eines ausgefallenen Motors und Läutwerks außer Betrieb. Durch die große finanzielle Unterstützung des Rotary-Clubs und der Initiative der Rochusbruderschaft konnte der Motor und das Läutwerk erneuert werden und am Pfingstmontag 2004 (31. Mai) konnte das gesamte Geläut in voller Harmonie wieder den Gottesdienst einläuten.[7]

Die Rochuskapelle als Wallfahrtsstätte[editar]

Rheinhessen war wie oben bereits beschrieben immer wieder durch Pest und anderen Epidemien bedroht. So bildeten sich aus Dankbarkeit der überlebenden Bevölkerung Wallfahrten heraus:

  • Jakobsberg bei Ockenheim: Die Vierzehn-Nothelfer-Wallfahrt. Hauptwallfahrt: 24. Juli (Christopherus) und 13. Juli (Heilige Margareta), jeweils an dem Sonntag, der dem Festtag am nächsten liegt.
  • Laurenziberg bei Gau-Algesheim: Laurenziwallfahrt, jeweils am Sonntag vor oder nach dem Fest des Hl. Laurentius (10. August)
  • Rochusberg bei Bingen: Rochuswallfahrt, am Sonntag nach dem Fest des Hl. Rochus (16. August) gemäß Diözesankalender des Bistums Mainz.[8][9]
  1. Hildegard von Bingen. Wirkungsstätten, Reihe "Hagiographie/Ikonographie/Volkskunde", Verlag Schnell & Steiner, Regensburg, 4. Aufl. 2008, ISBN 978-3-7466-2522-5
  2. Quelle zur Reliquienübertragung von St. Rupert und St. Berta, 1814
  3. Aus einer Reise am Rhein, Main und Neckar in den Jahren 1814 und 1815. In: Goethes nachgelassene Werke. Stuttgart & Tübingen 1833, Bd. 3, S. 247ff {{Digitalisat}}
  4. http://www.welterbe-mittelrheintal.de/index.php?id=140&type=97.  Parámetro desconocido |text= ignorado (ayuda); Parámetro desconocido |archiv-bot= ignorado (ayuda); Parámetro desconocido |wayback= ignorado (ayuda); Falta el |título= (ayuda) Katholische St. Rochuskapelle, abgerufen am 21. April 2009
  5. . ISBN 978-3-00-063109-2.  Parámetro desconocido |Seiten= ignorado (ayuda); Parámetro desconocido |Titel= ignorado (se sugiere |título=) (ayuda); Parámetro desconocido |Verlag= ignorado (ayuda); Parámetro desconocido |Autor= ignorado (se sugiere |autor=) (ayuda); Parámetro desconocido |Datum= ignorado (se sugiere |fecha=) (ayuda); Parámetro desconocido |Ort= ignorado (ayuda); Falta el |título= (ayuda)
  6. Referencia vacía (ayuda) 
  7. https://bistummainz.de/pfarreienverbund/bingen/rochusbruderschaft/rochus-kapelle/dritte-rochuskapelle-im-jahr-1895/das-innere/die-glocken/.  Parámetro desconocido |titel= ignorado (se sugiere |título=) (ayuda); Parámetro desconocido |abruf= ignorado (ayuda); Falta el |título= (ayuda)
  8. [1] Josef Krasenbrink: Geschichte der Binger Rochuswallfahrt und der Rochuskapelle, abgerufen am 23. Dezember 2015
  9. Josef Krasenbrink: http://www.ht-redenius.de/mwrochus.html.  Parámetro desconocido |text= ignorado (ayuda); Parámetro desconocido |wayback= ignorado (ayuda); Falta el |título= (ayuda) In: Josef Krasenbrink: Wege zum Rochusberg. Von Menschen und Heiligen. Hrsg.: St.-Rochus-Bruderschaft, Bingen 2003, ISBN 3-00-010974-9 (siehe Leseprobe). Hans Tönjes Redenius. Auf HT-Redenius.de, abgerufen am 16. Juli 2022.